Ergebnisse der WEGE-Unternehmensbefragung bei Bielefelder Unternehmen

Wie zufrieden die ansässigen Unternehmen mit den Standortfaktoren und dem Service der WEGE sind, das hat die städtische Wirtschaftsförderungseinrichtung WEGE mbH erfragen lassen. Im vierten Quartal 2018 wurden durch die GEFAK mbH 1.700 Bielefelder Betriebe entweder auf dem Postweg oder per Mailing angeschrieben. 322 der Unternehmen, das sind 19 Prozent und mehr als erwartet, haben geantwortet. Ein repräsentativer Mix aus allen Branchen und allen Betriebsgrößen mit insgesamt 19.114 Beschäftigten.

chat_bubble_outline „Nur wenn wir wissen, wo den Betrieben der Schuh drückt, können wir unseren Service für die Unternehmen weiter entwickeln und Rahmenbedingungen verbessern.“
Oberbürgermeister Pit Clausen

In dem vierseitigen Fragebogen ging es sowohl um die Bewertung von Standortfaktoren als auch um die wichtigen Zukunftsthemen Fachkräftesicherung, Flächenbedarfe, Digitalisierung und das Interesse an Unternehmenskooperationen.

„Nur wenn wir wissen, wo den Betrieben der Schuh drückt, können wir unseren Service für die Unternehmen weiter entwickeln und Rahmenbedingungen verbessern,“ so formuliert Oberbürgermeister Pit Clausen, Aufsichtsratsvorsitzender der WEGE mbH, die selbstgesteckten Ziele und Erwartungen an der Befragung. „Die Ergebnisse bekräftigen unsere Erkenntnisse und Erfahrungen im alltäglichen Kontakt mit den Unternehmen: Natürlich haben wir in einer prosperierenden Stadt unsere ´Baustellen´, aber zugleich sehen die Unternehmen Bielefeld als Wirtschaftsstandort gut aufgestellt und vergeben für ihre Zufriedenheit auf der Skala 1 bis 5 den Gesamtwert 2,3. Darüber freue ich mich zunächst.“

Besonders zufrieden zeigen sich die Unternehmen mit einer guten Verkehrsanbindung und Erreichbarkeit, den Einkaufsmöglichkeiten, der Medizinischen Versorgung und der Nähe zum Kunden. Vor allem unzufrieden sind sie mit dem Gewerbesteuerhebesatz, der Verfügbarkeit von Gewerbeflächen und Gewerbeimmobilien, der Breitbandversorgung und der Verfügbarkeit von Arbeitskräften. Die beiden letztgenannten Standortfaktoren bewerten die Unternehmen zugleich als die für sie wichtigsten.

Für ihr eigenes Unternehmen prognostizieren die Betriebe eine positive Entwicklung in den nächsten drei Jahren. Fast 75 Prozent wollen neue Beschäftigte einstellen, 57 Prozent neue Dienstleistungen und Produkte einführen und 46 Prozent ihren Standort modernisieren oder instandhalten. Dass für die betriebliche Entwicklung verfügbare Gewerbeflächen und -Immobilien, ein schnelles Datennetz und verfügbares Personal die wichtigsten Stellschrauben sind, liegt auf der Hand. „Ein Drittel der Unternehmen formulieren einen Flächenbedarf bis 2020. Zwei Drittel planen Neueinstellungen für die nächsten zwölf Monate und erwarten dabei Stellenbesetzungsprobleme. Rund 40 Prozent sind mit der Breitbandversorgung unzufrieden. Hier wollen wir als WEGE mit unseren Möglichkeiten kämpfen und uns für die Interessen der Unternehmen einsetzen. Allerdings brauchen wir dafür eine breite politische Unterstützung,“ sagt WEGE-Geschäftsführer und Wirtschaftsförderungsdezernent Gregor Moss.

chat_bubble_outline „Wir alle freuen uns über das gute Abschneiden und fühlen uns noch mehr motiviert, unseren Service und unser Engagement zu verbessern“
WEGE-Geschäftsführer Gregor Moss

Gefragt wurden die Unternehmen auch danach, wie sie die Leistungen der WEGE bewerten. Rund 80 Prozent aller Unternehmen, die die Angebote kennen und schon einmal beansprucht haben sind mit der WEGE „sehr gut“ oder „gut“ zufrieden. Nur zwei Prozent sind unzufrieden. „Wir alle freuen uns über das gute Abschneiden und fühlen uns noch mehr motiviert, unseren Service und unser Engagement zu verbessern“, formuliert WEGE-Geschäftsführer Gregor Moss.

chat_bubble_outline „...wir nehmen Kontakt auf, um für die Unternehmen geeignete Lösungen zu finden.“
WEGE-Prokuristin Brigitte Meier

Und noch eine Besonderheit: die repräsentative Befragung wurde nicht anonym durchgeführt. „Obgleich das eher unüblich ist, haben wir uns für diesen Weg entschieden, weil wir unbedingt zurückverfolgen wollen, wer ein konkretes Anliegen hat und unsere Hilfe gebrauchen kann. So sprechen wir als erstes diejenigen Firmen an, die eine Standortveränderung - egal ob innerhalb oder außerhalb Bielefelds - angegeben haben. Hier sehen wir direkten Handlungsbedarf und nehmen Kontakt auf, um für die Unternehmen geeignete Lösungen zu finden und sie in Bielefeld oder zumindest in der Region zu halten,“ erläutert WEGE-Prokuristin Brigitte Meier die weitere Vorgehensweise. Ebenso werden die Unternehmen kontaktiert, die sich für die Mitwirkung in der Kampagne „Das kommt aus Bielefeld“ und für Kooperationen mit Blick auf das Thema Fachkräfterekrutierung interessieren.

Alle Unternehmen, die geantwortet haben, wurden am 10. April 2019 zum WIRTSCHAFT LIVE Treffen ins Rathaus eingeladen. Oberbürgermeister und Wirtschaftsförderung bedankten sich für die Teilnahme an der Befragung und informierten zum Service der WEGE.

Durchgeführt wurde die Befragung von der Gesellschaft für angewandte Kommunalforschung mbH (GEFAK) aus Magdeburg, die sich auf Standortbefragungen spezialisiert hat.

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